In aller Frühe, als es noch dunkel war,
stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten.
(Markus 1, 35)
Impulse aus "Christliche Kontemplation" von Thomas Merton
Thomas Merton (1915 – 1968)
war ein amerikanischer Schriftsteller, Theologe und Mystiker. Er war ein katholischer Priester und lebte in der Abtei Unserer Lieben Frau von Gethsemani in Kentucky, einem Trappistenorden. Merton war ein Gelehrter der vergleichenden Religionswissenschaft, wurde ein begeisterter Befürworter interreligiöser Verständigung und schrieb zahlreiche Bücher über Zen-Buddhismus , Konfuzianismus, Taoismus und die Beziehung zum Christentum.
Kontemplation ist der höchste Ausdruck des intellektuellen und spirituellen Lebens des Menschen. Sie ist dieses Leben selbst in seiner voll erwachten, voll aktiven, voll in seiner Lebendigkeit bewussten Form.
Kontemplation ist spirituelles Staunen. Sie ist spontan ehrfürchtiges Erschauern vor der Heiligkeit des Lebens und Seins.
Kontemplation ist die lebendige Wahrnehmung des Lebens und Seins in uns aus einer unsichtbaren, transzendenten und unendlich überfließenden Quelle, die weit über den Verstand und das einfache Glauben hinausgeht.
Kontemplation ist eine spirituelle Schau, sie sieht „ohne zu sehen“, und weiß, „ohne zu wissen“. Sie ist Glaube in einem tieferen Sinn, ein Wissen, das sich nicht in Bilder, in Worte oder klare Begriffe fassen lässt.
In der Kontemplation wissen wir durch „Nicht wissen“, beziehungsweise wir wissen jenseits alles Wissens oder „Nichtwissens“.
Kontemplation ist auch die Antwort auf einen Ruf: auf einen Ruf von Gott, der keine Stimme hat und der doch aus allem spricht, was ist.
Kontemplation ist eine tiefe Resonanz im innersten Zentrum unseres Geistes, in dem unser Leben ls solches seine getrennte Stimme verliert und von der Majestät und der Barmherzigkeit des Verborgenen und Lebendigen widerhallt. Er antwortet sich selbst in uns und diese Antwort ist göttliches Leben, göttliche Kreativität, die alles neu macht.
Kontemplation ist die religiöse Wahrnehmung Gottes mittels meines Lebens in Gott oder mittels meiner „Sohnschaft“, wie es im Neuen Testament heißt. „Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne (und Töchter) Gottes.In diesem Sinne ist Kontemplation ein religiöses und transzendentes Geschenk.
Kontemplation ist nicht erreichbar durch intellektuelle Anstrengung; auch keine Selbsthypnose als Konzentration auf unser eigenes inneres spirituelles Sein. Kontemplation ist nicht die Frucht unseres eigenen Bemühens.
Kontemplation kann man nicht lehren. Man kann sie nicht einmal richtig erklären.
Der einzige Weg dahin, alle falschen Vorstellungen über Kontemplation loszuwerden, ist der, sie zu erfahren, im eigenen Leben den Durchbruch und dieses Erwachen für eine neue Wirklichkeitsebene kennenzulernen.
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Kontemplation I.
30 min.
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Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart,
der bedeutendste Mensch ist immer der,
der Dir gerade gegenüber steht,
und das notwendige Werk ist immer die Liebe.
Meister Eckhart
Kontemplation II
25 min.
Lausche auf das Wunder,
wie wunderbar, draußen stehen und drinnen.
Begreifen und umgriffen werden,
schauen und das Geschaute selbst sein,
halten und gehalten werden –
das ist das Ziel, wo der Geist in Ruhe verharrt,
in der Einheit mit der lieben Ewigkeit.
Meister Eckhart
In aller Frühe, als es noch dunkel war,
stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten.
(Markus 1, 35)
Impulse aus "Christliche Kontemplation" von Thomas Merton
Thomas Merton (1915 – 1968)
war ein amerikanischer Schriftsteller, Theologe und Mystiker. Er war ein katholischer Priester und lebte in der Abtei Unserer Lieben Frau von Gethsemani in Kentucky, einem Trappistenorden. Merton war ein Gelehrter der vergleichenden Religionswissenschaft, wurde ein begeisterter Befürworter interreligiöser Verständigung und schrieb zahlreiche Bücher über Zen-Buddhismus , Konfuzianismus, Taoismus und die Beziehung zum Christentum.
Kontemplation ist der höchste Ausdruck des intellektuellen und spirituellen Lebens des Menschen. Sie ist dieses Leben selbst in seiner voll erwachten, voll aktiven, voll in seiner Lebendigkeit bewussten Form.
Kontemplation ist spirituelles Staunen. Sie ist spontan ehrfürchtiges Erschauern vor der Heiligkeit des Lebens und Seins.
Kontemplation ist die lebendige Wahrnehmung des Lebens und Seins in uns aus einer unsichtbaren, transzendenten und unendlich überfließenden Quelle, die weit über den Verstand und das einfache Glauben hinausgeht.
Kontemplation ist eine spirituelle Schau, sie sieht „ohne zu sehen“, und weiß, „ohne zu wissen“. Sie ist Glaube in einem tieferen Sinn, ein Wissen, das sich nicht in Bilder, in Worte oder klare Begriffe fassen lässt.
In der Kontemplation wissen wir durch „Nicht wissen“, beziehungsweise wir wissen jenseits alles Wissens oder „Nichtwissens“.
Kontemplation ist auch die Antwort auf einen Ruf: auf einen Ruf von Gott, der keine Stimme hat und der doch aus allem spricht, was ist.
Kontemplation ist eine tiefe Resonanz im innersten Zentrum unseres Geistes, in dem unser Leben ls solches seine getrennte Stimme verliert und von der Majestät und der Barmherzigkeit des Verborgenen und Lebendigen widerhallt. Er antwortet sich selbst in uns und diese Antwort ist göttliches Leben, göttliche Kreativität, die alles neu macht.
Kontemplation ist die religiöse Wahrnehmung Gottes mittels meines Lebens in Gott oder mittels meiner „Sohnschaft“, wie es im Neuen Testament heißt. „Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne (und Töchter) Gottes.In diesem Sinne ist Kontemplation ein religiöses und transzendentes Geschenk.
Kontemplation ist nicht erreichbar durch intellektuelle Anstrengung; auch keine Selbsthypnose als Konzentration auf unser eigenes inneres spirituelles Sein. Kontemplation ist nicht die Frucht unseres eigenen Bemühens.
Kontemplation kann man nicht lehren. Man kann sie nicht einmal richtig erklären.
Der einzige Weg dahin, alle falschen Vorstellungen über Kontemplation loszuwerden, ist der, sie zu erfahren, im eigenen Leben den Durchbruch und dieses Erwachen für eine neue Wirklichkeitsebene kennenzulernen.
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Kontemplation I.
30 min.
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Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart,
der bedeutendste Mensch ist immer der,
der Dir gerade gegenüber steht,
und das notwendige Werk ist immer die Liebe.
Meister Eckhart
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