Nach meiner Erfahrung mit dem buddhistischen Pilgerweg der 88 Tempel – Japan 2015 und 2016 mit dem Mietwagen – entstand in mir der sehr starke Wunsch nach einer größeren Fußpilgerung  mit christlichem Hintergrund. Es bot sich eine Wegstrecke des europäischen Jakobsweges an. Rasch fand sich die Idee, meine jährliche Fußpilgerung zum Matthias-Grab nach Trier zum Auftakt dieses Weges zu nutzen. So entstand das Projekt: Pilgerweg „Tomburg – Trier – Taizé“.

Sende, Gott, deine Liebe und Wahrheit,

ich will dir singen und spielen.

Taizé ist meine spirituelle Heimat. Die Aussicht, am Ziel nach etwa 600 km Fußweg eine Woche auf dem Hügel in Burgund gemeinsam mit vielen anderen eine Woche musikalisch beten zu können, war sehr reizvoll und fand schnell eine konkrete Planung. Es schloss sich zunächst mein Pilgerbruder Jürgen aus der Gruppe der Trierpilger an, sowie ein gemeinsamer Freund von uns, ebenfalls aus Frechen. Ralf – unser „Buschläufer“ – hatte nicht das gleiche Zeitfenster Christi Himmelfahrt bis Ende Juni wie wir . Er begann mit uns in Trier und schaffte nach anfänglich gemeinsamen Etappen die Strecke nach Taizé bis Fronleichnam. Dies mit teilweise gewaltigen 40-50 km Tagesetappen und ohne Zwischentransfer. Jürgen und ich entschieden uns infolge der fehlenden Infrastruktur von Unterkünften in Lothringen zwischen Toul und Langres eine Strecke mit der Eisenbahn zu fahren. So konnten wir in den Kathedral-Städten Toul, Langres und Dijon jeweils einen Ruhetag nutzen.

Die Befürchtungen unserer Trierpilgergruppe, wir könnten unterwegs für uns kritische gruppendynamische Erfahrungen machen, trafen überhaupt nicht zu. Zum Teil lag das daran, dass wir alle drei langjährige Erfahrungen mit ähnlich herausfordernden Unternehmungen sammeln konnten, zum Teil an unserer Weggestaltung und dem ständigen musikalischen Gebet in den Kirchen, soweit sie denn offen waren - was in mehr als der Hälfte der Fälle so war. In ein spezielles Taizélied nahm uns Ralf schnell hinein – auch auf dem Weg durch die Landschaft, insbesondere, wenn es anfing zu „beissen“. Dieses Lied erwies sich auch als wirkungsvoll, unnötiges Hundegebell unterwegs zu stoppen:

            Gloria, gloria in excelsis deo

            gloria, gloria alleluja!

            Et in terra pax hominibus

            bonae voluntatis.

Pilgerweg "Tomburg - Trier - Taizé"

Betrachtung I.

                        Trier - Lothringen

(Video ca. 40 min / Musik nach etwa 1 Minute)

Betrachtung II.

                        Burgund

(Video ca. 35 min / Musik nach etwa 35 Sekunden)

 

Siehe hierzu auch den späteren Beitrag:

Kontemplatives Fotografieren - Meditationen in Burgund.

Betrachtung III.

                        Taizé

(Video ca. 22 min / Musik nach etwa 15 Sekunden)

Ich bin sehr dankbar, dass wir den langen Pilgerweg unbeschadet und gesund überstanden haben und viele intensive Momente erleben durften.

 

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